Rot-Weiß Oberhausen hat kurz vor dem Trainingsauftakt am Donnerstag (22. Juni) noch einmal auf dem Transfermarkt zugelangt: Marius Kleinsorge, der in der vergangenen Saison mit dem SV Meppen aus der 3. Liga abstieg, ist ab sofort ein Kleeblatt.
Kleinsorge bestritt für die Emsländer in der Spielzeit 2022/2023 19 Spiele (drei Tore, zwei Vorlagen). In der Saison 2021/2022 stand er für ein halbes Jahr auch bei Rot-Weiss Essen unter Vertrag. RWE hatte den schnellen Außenbahnspieler vom 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen.
Am Ende konnte Kleinsorge mit 17 Einsätzen (sieben Tore, vier Vorlagen) auch seinen Anteil dazu beitragen, dass RWE nach 13 Jahren die Regionalliga Richtung 3. Liga verließ. Er darf sich durchaus als einer der Essener Aufstiegshelden bezeichnen.
Kleinsorge feierte mit Jörn Nowak und Oguzhan Kefkir den Aufstieg mit RWE, nun sieht sich das Trio bei RWO wieder. RevierSport hat mit Kleinsorge gesprochen.
Marius Kleinsorge, wie kam es dazu, dass wir Sie wieder im Ruhrpott begrüßen dürfen?
Vor einigen Tagen hat mich Jörn Nowak angerufen und gefragt, was ich denn vorhabe. Nachdem ich über das Vertragsangebot des SV Meppen mit den Verantwortlichen sprechen wollte, weil sich die erste Offerte für mich als Familienvater einfach nicht im fairen Rahmen bewegte, zog der Verein das Angebot zurück. Da kam Jörns Anruf ganz gelegen. Ich bin nach Oberhausen gefahren und die Gespräche mit ihm und Patrick Bauder waren hervorragend. Die Entscheidung pro RWO fiel mir recht einfach. Ich freue mich sehr, dass das geklappt hat.
Dabei wollten Sie eigentlich im Emsland heimisch werden oder?
Ja, das war der Plan. Aber als Fußballer ist es nicht einfach, sich immer an Pläne zu halten. Wir machen das jetzt auch so, dass ich alleine nach Oberhausen gehe. Meine Frau und Tochter werden in Meppen bleiben. Wir wollen unsere Kleine nicht aus ihrem gewohnten Umfeld reißen. Sie hat in Meppen einen KiTa-Platz, ihre anderen Aktivitäten und Freunde. Das bleibt auch so. Zwischen Oberhausen und Meppen liegen ja nur 150 Kilometer. Das sind rund 90 Minuten Autofahrt. Ich werde so oft es geht natürlich bei meiner Familie bleiben und mich sonst voll und ganz auf RWO konzentrieren.
Mit Rot-Weiss Essen sind Sie aufgestiegen. Was geht denn mit Rot-Weiß Oberhausen?
(lacht) Das wird man dann sehen. Aber, mal ehrlich: Borussia Dortmund II, Preußen Münster und Rot-Weiss Essen, die alle zuletzt aus der West-Staffel hochgegangen sind, hatten schon brutale Kader. Jetzt rückt das Feld enger zusammen. Ich sehe uns auch unter den ersten fünf Mannschaften. Wir haben eine vernünftige Truppe beisammen, in der sich 16 Spieler aus der vergangenen Saison kennen. Wir wollen auf jeden Fall oben mitmischen.
RWE und RWO sind sich nicht gerade grün - zumindest nicht, was die Fanlager betrifft. Hatten Sie da zu irgendeinem Zeitpunkt Bedenken?
Nein. Das sollten auch die Fans verstehen. Am Ende des Tages ist das unser Beruf. Es gibt ja immer wieder solche Wechsel von Spielern, die zum rivalisierenden Klub gehen. Ich muss zusehen, was das Beste für meine Familie und mich ist. Ich bin ein loyaler, freundlicher und ehrlicher Mensch. Ich glaube, dass mich die Fans so auch in Essen in Erinnerung haben. Alles andere ist nur Fußball.
Jörn Nowak als Trainer: Was versprechen Sie sich von Coach Nowak?
Er ist ein akribischer Arbeiter, der eine hohe fachliche Kompetenz besitzt. Er versteht den Fußball. Er kann ein Spiel lesen. Ich bin fest davon überzeugt, dass er eine gute Mannschaft entwickelt und seine Ideen umsetzen wird. Ich will ein Teil davon sein und Rot-Weiß Oberhausen bei allen Zielen des Vereins helfen.